Hiroshima Gedenken 2021
Freitag, 6. August 2021 - 17:00 bis 19:00
Hiroshimagedenken in Krefeld - politischer Umzug mit einer aufblasbaren originalgetreuen Nachbildung der in Büchel lagernden Atombomben (B61-12) durch die Fußgängerzone, mit einem Die-In auf dem Neumarkt.
Vorab: Info-Stand mit "Wahlprüfsteinen", Treffpunkt: 17 Uhr, am Infostand, Hochstraße/Ecke Schwanenmarktbrunnen, (Ende gegen 19 Uhr).
Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden am 8.7.2021
Mit weltweit mehr als 7800 Städten und Gemeinden aus 163 Ländern, davon über 600 in Deutschland, setzt sich Krefeld für die Abschaffung aller Atomwaffen ein. Daran erinnern diese „Bürgermeister für den Frieden“ besonders mit einem „Flaggentag“ an jedem 8. Juli, dem Datum, an dem der Internationale Gerichtshofs in Den Haag 1996 in einem Rechtsgutachten erklärte, dass „ die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen generell mit den Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts unvereinbar“ sei.
Der Flaggentag kann auch in diesem Jahr pandemiebedingt nicht als Publikumsveranstaltung stattfinden. Das erinnert uns daran, dass mit Corona eine weitere grundlegende Bedrohung für die Menschheit aufgetreten ist, neben den schon bekannten wie Klimawandel, Artensterben, Vermüllung des Planeten, ... Und eben den 13.400 Atomwaffen (wovon fast 4.000 sofort einsatzbereit sind), deren Einsatz die Erde in kürzester Zeit unbewohnbar machen würde.
Doch trotz weltweiter Pandemie haben die neun Atomwaffenstaaten im Jahr 2020 insgesamt 72,6 Milliarden US-Dollar für den Ausbau ihrer Atomwaffenarsenale ausgegeben, sagt eine ICAN Studie [1] (ICAN: die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung). Das ist eine Steigerung um 1,4 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahr. Geld, das in Pandemie-Zeiten dringend für andere Aufgaben, z.B. für das Gesundheitssystem vor allem im globalen Süden benötigt würde, wo der Covid-19 Impfstoff für Milliarden von Menschen fehlt.
Dabei stand laut ICAN Studie nicht die Frage der Sicherheit bei den Investitionen im Vordergrund, sondern der wirtschaftliche Machtkampf der Weltmächte – es geht um Business. Die Studie belegt, dass ein Dutzend Firmen 27,7 Milliarden US-Dollar für den Abschluss neuer Verträge bekommen haben, die in Zusammenhang mit dem Ausbau von Atomwaffen gebracht werden können.
Weltweit wächst der Widerstand gegen diesen Rüstungswahnsinn mit atomaren Massenvernichtungswaffen. Das zeigen nicht nur die zunehmenden Teilnehmerstädte bei den „Bürgermeistern für den Frieden“. Der Atomwaffenverbotsertrag, für den ICAN 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist inzwischen durch die Ratifizierung von mehr als 50 Staaten in Kraft getreten. Der Weg zu einer Welt ohne Atomwaffen ist dadurch vorgezeichnet. Dass die Atomwaffenstaaten und ihre Verbündeten wie Deutschland ihn nicht unterzeichnen, sondern am Besitz bzw. an der „nuklearen Teilhabe“ von Atomwaffen festhalten, beruht, wie die ICAN Studie zeigt, eben nicht wirklich auf Sicherheitsaspekten, sondern eher auf einer intensiven Lobbyarbeit, die sich die Rüstungsfirmen 117 Millionen US-Dollar kosten ließen.
Seit Jahren ermitteln Meinungsforscher bei uns hohe Zustimmungswerte für die Abschaffung von Atomwaffen. Wie kann es sein, dass in dieser Überlebensfrage der Wille der Bevölkerung und das Regierungshandeln so lange und so weit auseinanderliegen? Weil sie damit bisher gut durchgekommen ist, und das sollte nicht so bleiben! Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen vor der Bundestagswahl deutlich machen: Ein atomwaffenfreies Deutschland ist für uns wahlentscheidend! Bei der Geschäftsstelle von Ohne Rüstung Leben erhält man kostenlos Aktionspostkarten, mit der man den politischen Parteien dies mitteilen kann: Meine Stimme für das Atomwaffenverbot! Postkarten hier bestellen
[1] am 07. Juni von ICAN veröffentlichten Studie „Complicit: 2020 Global Nuclear Weapons Spending“
Beitrag zum Flaggehissen auf der Homepage der Stadt Krefeld
Informationelles Selbstbestimmungsrecht Minderjähriger stärken
um ihre Rekrutierung durch die Bundeswehr zu erschweren
Den in Deutschland am 1.Juni gefeierten Kindertag nimmt das Krefelder Friedensbündnis zum Anlass, sein aktuelles Projekt vorzustellen:
die Stärkung der informationellen Selbstbestimmung von Jugendlichen, die ihnen die Möglichkeit gibt, dem vielfach kritisierte Rekrutieren von Minderjährigen durch die Bundeswehr vozubeugen.
Das Problem: Nicht nur die Friedensbewegung, auch die Kinderkommission des Deutschen Bundestages sowie der UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes haben der Bundesregierung geraten, die Rekrutierung und Werbung von Minderjährigen sofort einzustellen. Genützt hat das bisher nichts, so dass der Wehrbeauftragte in seinem im Januar 2020 veröffentlichten Bericht ausführt: „Die Zahl der eingestellten Minderjährigen ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Das ist nicht gut. Die Einstellung Minderjähriger sollte die Ausnahme bleiben, Volljährigkeit die Norm.“
Die Bundeswehr nutzt für ihre Werbung Personenstandsdaten von Jugendlichen, die ihr die Einwohnermeldeämter auf Anfrage übermitteln. Genauer: übermitteln müssen, es sei denn, der Jugendliche widerspricht dem. Aber welcher Jugendliche weiß schon von diesen Vorgängen und seinem Widerspruchsrecht.
Hier setzt nun der Vorschlag des Krefelder Friedensbündnisses an. Die Stadtverwaltung soll die betroffenen Jugedlichen proaktiv duch ein Anschreiben über ihr Widerspruchsrecht informieren, damit sie davon Gebrauch machen können, wenn sie sich nicht der Werbung der Bundeswehr aussetzen wollen. Dazu bitten wir die Ratsfraktionen um einen entsprechenden Beschluss im Stadtrat. Hier unseren Vorschlag für einen Beschlußtext.
Der Rat der Stadt Krefeld möge beschließen:
Die Stadtverwaltung, die verpflichtet ist, die Bürger*innen auf ihr Widerspruchsrecht bezüglich der Datenweitergabe durch die Kommune hinzuweisen, informiert ab sofort die Jugendlichen, die das 15. Lebensjahr vollenden, über ihr Widerspruchsrecht schriftlich per persönlichem Brief.
Dieser Vorschlag an den Rat wird von folgenden Organisationen unterstützt:
Amnesty International Krefeld-Gruppe
Flüchtlingsrat e.V. Krefeld
Sozialbündnis Krefeld
Bündnis für Toleranz und Demokratie
Alt-Katholische Kirchengemeinde Erscheinung Christi in Krefeld und am Niederrhein
Pax Christi Gruppe Krefeld
KAB Mittlerer Niederrhein
DFG-VK Krefeld-Gruppe
Emmaus Gemeinschaft Krefeld e.V.
Seebrücke Krefeld
attac Krefeld
DGB Kreisfrauenausschuss
Den Text des Vorschlags an den Rat können Sie hier herunterladen.
Ostermarsch-Fahrradtour am 5. April 2021
Treffpunkt: Seidenweberhaus – Theaterplatz – um 14 Uhr
- Treffpunkt: Seidenweberhaus – Theaterplatz – um 14 Uhr
- Thema: Atomwaffenverbotsvertrag
- Postkartenaktion (Ingrid Vogel)
- 2. Station: Villa Merländer
- Thema: Rechtspopulismus und Rassismus
- (Sandra Franz – Leiterin der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld)
- 3. Station: Stolperstein – Uerdinger Straße 1
- Thema: Friedenspreisträgerin Helga Erdtmann /
- Folter in syrischen Gefängnissen heute (Stefan Sweekhorst)
- 4. Station: Stolperstein – Ritterstraße
- Thema: Paula Billstein /
- Entspannungspolitik mit Russland (Wolfgang Bluhm)
- 5. Station: Kaiser-Wilhelm-Park
- Thema: Klimawandel (Pfarrer Florian Lehnert)
Den Flyer können Sie hier herunterladen.
In herzlicher Erinnerung an Ingeborg Krämer
Am 15.3.2021 ist Ingeborg Krämer verstorben
Bescheiden, mit Rückgrat, ehrlich und gerade heraus mit ihrer Meinung, - so ist Inge.
Sie nimmt sich selbst nicht wichtig, nie stellt sie sich selbst in den Mittelpunkt, - sondern immer den anderen oder die Sache, für die es sich einzusetzen gilt.
Inge ist ein Rettungsanker für viele Gestrandete, - Schutzsuchende, die vor Krieg und Verfolgung in Krefeld gestrandet sind, oder Menschen, die körperlich oder seelisch an unserer Gesellschaft kranken.
Inge ist ein Fels in der Brandung, wenn es gilt, klare Kante gegen Rechts zu zeigen. Sie ist es, die 2007 dafür sorgt, dass die NPD in Krefeld nicht Fuß fasst und kein Büro in der Lindenstraße eröffnen darf. Sie will, dass alle lernen aus der deutschen Geschichte, - nie wieder Faschismus, - nie wieder Krieg!
Inge lebt in jungen Jahren für einige Zeit in einem Kibbuz in Israel und kämpft lebenslänglich mit Frauenpower gegen Antisemitismus, Rassismus, Militarismus. Sie ist Mitbegründerin verschiedener Bündnisse: Bündnis für Toleranz und Demokratie, Sozialbündnis, Friedensbündnis und ATTAC Krefeld. Fairer Handel ist ihr eine Herzenssache, und seit Ende der 90er Jahre arbeitet sie ehrenamtlich für den Eine-Welt-Laden.
Viele Jahre leitet Inge das Friedensbündnis, nimmt teil an Blockaden am Atombombenstandort Büchel, an Protesten gegen den G20-Gipfel und vor der Rüstungsfirma Rheinmetall in Düsseldorf, an Ostermärschen, an Demos gegen alte und neue Nazis, - immer ist sie auf den Beinen, - und - seit 2015 im Dauereinsatz, um vielen syrischen Flüchtlingen in Krefeld ein neues Zuhause zu schaffen.
Einmal, auf einer Fahrt nach Büchel, komme ich in ein persönliches Gespräch mit ihr. Sie erwähnt ein Buch von Alexander Cranach, - ein jüdischer Autor -, das ich mir von ihr ausleihen darf. Es trägt den Titel: „Da geht ein Mensch“. Aus dem Vorwort habe ich mir damals notiert: Im Judentum ist die Aussage, einer sei ein Mensch, eine höchste Auszeichnung.
Da geht Inge, - da geht ein Mensch.
Danke, Inge, im Namen von vielen
Ingrid Vogel
(Sprecherin des Krefelder Friedensbündnisses)
Die Verabschiedung wird am Mittwoch, 31.März 2021, um 11:00 Uhr vor der Trauerhalle am Hauptfriedhof Krefeld gehalten
Die Anzeige können Sie hier herunterladen.
Atomwaffen sind verboten!
Am 22. Januar tritt der Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen in Kraft
Mit dem Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags wird ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine Welt ohne Atomwaffen erreicht. Denn das Abkommen ist nun völkerrechtlich verbindlich, zunächst für die bisher 51 Staaten, die es ratifiziert haben. Der Vertrag verbietet unter anderem Tests, Entwicklung, Produktion, Besitz, Stationierung, Weitergabe sowie den Einsatz von und die Drohung mit Atomwaffen.
Wie wichtig das ist, zeigen weltweit knapp 14.000 Atomwaffen, die sich im Besitz von neun Ländern befinden und die ganze Menschheit bedrohen, besonders im Falle von unberechenbaren Politikern. Niemand sollte die Macht haben, einen Atomkrieg zu starten.
Dass dieses Ziel in vielen Schritten erreicht werden kann, zeigt die Entwicklungsgeschichte des Atomwaffenverbotsvertrags, sowohl weltweit als auch hier in Krefeld. Bemühungen Atomwaffen zu verbieten gibt es schon seit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki, seit mehr als 75 Jahren. Dem Bündnis der „Bürgermeister für den Frieden“, das weltweit die Verbreitung von Atomwaffen verhindern und deren Abschaffung erreichen will, sind 7800 Städte und Gemeinden aus 163 Ländern, über 600 davon in Deutschland, beigetreten. Auch Krefeld gehört seit 2010 dazu. 2017 erreichte es ICAN , die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung, dass ihr Vorschlag für den Atomwaffenverbotsvertrag von den Vereinten Nationen angenommen und verabschiedet wurde. Noch im gleichen Jahr wurde ICAN dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Der Vertrag hat augenblicklich vor allem Symbolkraft, denn die Länder, die ihn unterzeichnet und ratifiziert haben, besitzen gar keine Atomwaffen. Aber ICAN ist überzeugt, dass mit dem Vertrag der Druck auf Atommächte wächst, abzurüsten. Die Kampagne verweist auf ähnliche Verträge, wie das Verbot von Streumunition (2010) oder Landminen (1999), die zu einer internationalen Ächtung der Waffen geführt haben. Zu erwarten sei etwa, dass Banken oder Rentenkassen künftig nicht mehr in Unternehmen investieren, die Komponenten für Atomwaffen produzieren. Im vergangenen September haben sich nun auch 56 ehemalige Staats- und Regierungschefs aus 20 NATO-Staaten sowie aus Japan und Südkorea mit einem offenen Brief zu Wort gemeldet, in dem sie zum Umdenken aufrufen und den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag fordern.
Die Bundesregierung weigert sich bisher an der Seite der Atomwaffenstaaten, das Abkommen zu unterzeichnen, und das gegen den ausdrücklichen Willen von Parlament und Bevölkerung. Denn schon am 26. März 2010 beschloss der Deutsche Bundestag fraktionsübergreifend einen Antrag, in dem es heißt: "Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, sich ... mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen". Dieser Beschluss wurde bis heute nicht umgesetzt. Im deutschen Bundestag wächst bei den Abgeordneten der Unmut über die strikte Ablehnung des UN-Atomwaffenverbots durch die Bundesregierung. Meinungsumfragen zeigen auch immer wieder, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen für den Abzug der Atomwaffen und jetzt auch für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags ist.
Nicht anders ist es in Krefeld. Als das Krefelder Friedensbündnis 2018 einen Bürgerantrag für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags startete, wurde er von mehr als 1000 Krefelder*innen unterzeichnet und führte am 4.07.2019 zum Ratsbeschluss 7368/19 E, in dem es unter anderem heißt: „Der Rat der Stadt Krefeld appelliert an die Bundesregierung, den Atomwaffenverbotsantrag der Vereinten Nationen zu unterzeichnen und zu ratifizieren.“ Vier Bundesländer und über 100 Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschlandhaben den ICAN-Städteappell bisher unterschrieben. So ist zu hoffen, dass spätestens die nächste Bundesregierung dem Wunsch der Bevölkerung entspricht und den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet, um die Welt etwas sicherer zu machen.
Unseren Text können Sie hier herunterladen.
40 Jahre Krefelder Appell
Das Krefelder Friedensbündnis erinnert an den "Krefelder Appell", der am 16. November vor 40 Jahren in unserer Stadt beschlossen und in den Folgejahren von mehr als 4 Millionen Bundesbürgern unterschrieben wurde mit dem Wunsch nach einer atomwaffenfreien Welt. Unser Text, der hier herunter geladen werden kann, schlägt einen Bogen vom Krefelder Appell zum heutigen UN-Atomwaffenverbotsvertrag, der im Januar 2021 in Kraft tritt.
In diesem Zusammenhang ist der 2019 vom Krefelder Stadtrat angenommene Bürgerantrag " Für das Leben - gegen Atomwaffen! Krefeld für den Atomwaffenverbotsvertrag" zu erwähnen.
Das Krefelder Friedensbündnis nimmt das Jubiläum des Krefelder Appells zum Anlass, wieder einmal auf die Dringlichkeit der Abschaffung aller Atomwaffen hinzuweisen und hat auch die Krefelder Politik und die Stadt / den OB angesprochen und ermuntert, dieses Thema noch einmal aufzugreifen und ihren Standpunkt deutlich zu machen.
Auch die örtliche Presse berichtet, wie hier die Westdeutsche Zeitung und hier die Rheinische Post.
Unseren Text können Sie hier herunterladen.
Plakataktion zum Weltfriedenstag 2020
Zum 21.Sept, dem Internationalen Weltfriedenstag der UNO, hat das Krefelder Friedensbündnis eine Plakatwand auf der Marktstraße, nebem dem Et Bröckske, für 10 Tage - 11.-21.09.2020 - angemietet. Diese wurde in einer Aktion von uns vor Ort bemalt.
Hier ein paar Fotos (v.Angelika/Peter) von unserer Malaktion, die von der Künstlerin Mauga Houba-Hausherr unterstützt und vom Friedenschor untermalt wurde. Es hat allen viel Spaß gemacht, und wir möchten uns bei allen bedanken, die sich beteiligt haben, auch in finanzieller Hinsicht. Es war gute Teamarbeit für den Frieden.
Bilder der Plakataktion (anklicken)
Hiroshima-Gedenken 2020
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki haben sich in diesem Jahr zum 75.Mal gejährt.
Der Wunsch der Hibakusha, der Überlebenden, nach einer atomwaffenfreien Welt ist bis heute nicht erfüllt. Die Atomwaffenarsenale werden in unverantwortlicher Weise weiter aufgerüstet, Abrüstungs- und Kontrollverträge gekündigt. Die Jahrestage erinnern uns daran, alles uns Mögliche zu tun, damit sich solch eine humanitäre Katastrophe nicht wiederholt.
Die Gedenkveranstaltung des Friedensbündnisses fand in diesem Jahr wegen der Corona-Auflagen mit begrenzter Teilnehmer*innenzahl wiederholt im Zoo statt, wo wir 2016 ein Gingko-Bäumchen aus Hiroshima gesetzt hatten. Zooleiter Dr.Dreßen führte uns an die Stelle, um neben dem Gingko eine Originalschrifttafel zu enthüllen, die uns vom Bürgermeister von Hiroshima zugesandt worden war.
Wir hielten Plakate mit Opferzahlen hoch und ehrten die von der nuklearen Katastrophe Betroffenen durch Niederknien (Foto).
Bürgermeisterin Gisela Klaer überreichte dem Friedensbündnis eine gerahmte Freundschaftsurkunde für den Gingkobaum aus Hiroshima.
Die Sängerin Naomi Weddle, begleitet von Gitarre und Querflöte, trug in japanischer Sprache ein Wiegenlied, das Hiroshimalied und ein Freundschaftslied vor. Ria Makein, eine Friedensaktivistin aus dem Kirchenkreis Kleve, die mit zivilem Ungehorsam (z.B. Eindringen in das Militärgelände in Büchel) versucht , ein Umdenken in Gesellschaft und Politik herauszufordern, und dafür auch Haftstrafen in Kauf nimmt, erzählte uns aus ihrem über 40jährigen Einsatz für den Frieden.
Zum Schluss erhielten alle einen Origami-Kranich, ein Friedenssymbol, das Glück bringen soll.
Nach einer neuesten Umfrage sind 92% der deutschen Bevölkerung für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages bei der UNO durch die Bundesregierung. Dies würde auch ein Ende der „Nuklearen Teilhabe“ und einen Abzug der 20 amerikanischen Atombomben aus Büchel bedeuten. Milliarden von Euro würden frei für Gesundheit, Bildung, Soziales…
Der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO ist mittlerweile von über 80 Nationen unterzeichnet und von 46 Staaten ratifiziert worden. Nach der 50.Ratifizierung tritt er völkerrechtsverbindlich in Kraft.
Krefelder Flaggentag der Mayors for Peace 2020
Am 8. Juli jedes Jahres setzen bundesweit Bürgermeister*innen vor ihren Rathäusern ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen.
Mit dem Hissen der Flagge des weltweiten Bündnisses der Mayors for Peace appellieren die Bürgermeister für den Frieden an die Staaten der Welt, Atomwaffen endgültig abzuschaffen.
Die grün-weiße "Bürgermeister für den Frieden"-Flagge mit einer weißen Taube und dem Wort "Peace" wird auch wieder in Krefeld gehisst.
In diesem Jahr findet der Flaggentag wegen Corona und des Umbaus des Rathausplatzes im Miniformat statt - nur Oberbürgermeister Frank Meyer und Ingrid Vogel als Sprecherin des Krefelder Friedensbündnisses halten um 11 Uhr eine Rede. Die beiden Reden werden von Mitarbeitern des Rathauses gefilmt und dann ins Netz gestellt und sind dort unter diesem Link zu sehen: Mayor for Peace Flaggentag 2020